Ijsselmeer 2015
Vorbemerkungen:
Die erste individuelle Charter der Yachtschule Brau: Vier junge Männer sind an mich herangetreten mit dem Wunsch, die im letzten Jahr in einem Sportbootführerscheinkurs erworbenen Kenntnisse in die Praxis umzusetzen. Trotz meiner anfänglichen Bedenken (ich hatte bisher noch keine eigenen Segelerfahrungen auf dem Ijsselmeer) setzten wir den Plan in die Tat um und charterten eine Bavaria 46 Cruiser, Tiefgang: 1,95 m! Als ich später auf die Karte sah und feststellte, dass im IJsselmeer überwiegend Tiefen von 2.50 m bis 6,50 m vorhanden sind, kamen zunächst große Bedenken auf, aber bei sorgfältiger Navigation muss man keine Angst vor geringen Wassertiefen haben.
17.09.2015
Nach einer anstrengenden Autofahrt mit heftigen Regenschauern erreichte ich den Hafen von Lemmer gegen 14.00 Uhr. Das Wetter änderte sich schlagartig mit meinem Eintreffen auf dem Marinegelände. Von der freundlichen Basisangestellten "Monika" bekam ich eine Checkliste und wurde gebeten, das Schiff nach dieser Checkliste zu überprüfen. Ein Mitarbeiter der Charterfirma würde später vorbeikommen und Fragen beantworten bzw. nicht gefundene Ausrüstungsgegenstände zeigen.
Alles verlief reibungslos: Aufgrund einer sehr guten Beschreibung wurde alles gefunden, das sonst zur Ausstattung dazu gehörende Dingi gab es nicht, "das braucht man auf dem IJsselmeer nicht", genauso wenig wie eine Rettungsinsel. Da am Vortag ein Blitz in den Mast eingeschlagen war, wurde der Autopilot funktionsunfähig, als Gegenleistung für den nicht funktionierenden Autopiloten bekamen wir Bettwäsche und Handtücher zum Nulltarif - großzügige Regelung.
Nicht zufriedenstellend für mich war die Regelung mit der Kaution. Sie musste in bar hinterlegt werden, wenn man nicht die 4% Kosten für die Kreditkarte bezahlen wollte. Von der EC-Karte wäre die Kaution abgebucht worden und eine Woche später wieder zurück überwiesen worden. Diese Regelung ging bisher bei allen anderen Vercharterern anders.
Die restliche Crew erreichte das Schiff gegen 19.00 Uhr, wir gingen im Marinarestaurant essen (sehr zu empfehlen!), danach besprachen wir an Bord einige Sicherheitsregeln und planten den Törnverlauf. Da ein weiteres Crewmitglied am nächsten Abend erwartet wurde, nahmen wir uns den Ort "Stavoren" als Liegeplatz für die kommende Nacht vor.