Ionisches Meer (Korfu) 2015
25.07.2015
Ferienbeginn in Niedersachsen! Zwei Crewmitglieder waren bereits in Hamburg, zu viert fuhren wir von Brake aus über die A1 und verließen diese schon bei Tötensen, da Verkehrsfunk von stockendem Verkehr im Verlauf der weiteren Strecke gewarnt wurde. Wir kamen gut durch, und es blieb sogar noch Zeit für ein Familientreffen der Familie Brau in der Reh-Bar in Altona! Rechtzeitig kamen wir dann zum Flughafen, es wurde eingecheckt, während der Fahrer das Auto zum Parkplatz brachte.
Das Flugzeug startete mit einer kleinen Verspätung, trotzdem erreichten wir Korfu zeitgerecht. Zwei Taxis brachten uns zur Marina, leider war die Station nicht mehr besetzt, aber wir fanden die "Katharina" auch allein! Wir verstauten unsere persönlichen Sachen und gingen dann in den Ort, um noch eine Kleinigkeit zu essen. Glücklicherweise fanden wir eine Taverne, die einladend aussah, aber in der die Gäste fehlten. Der "Deutsch" sprechende Wirt zeigte uns seine Karte, für jeden war etwas dabei. Es wurde ein gemütlicher Abend, das Essen war sehr reichlich, schmeckte ausgezeichnet und preiswert. Zum Abschluss gab´s für jeden den obligatorischen Ouzu. Schon an diesem Abend deuteten wir dem Wirt an, dass wir in einer Woche wiederkommen würden!
Warten auf die Reparatur der Ankerwinsch
28.07.2015
Nach dem Frühstück hieß es: "Anker auf", und wir fuhren an der griechischen Festlandküste entlang bis zum Kanal, der in die Bucht von Preveza führt. Wir bargen unsere Segel vor dem ersten Tonnenpaar des Kanals und liefen dann unter Maschine bis vor den Anlegekai der Stadt Preveza. Um 15.30 Uhr legten wir mit Buganker (70 m Kette!) und Heckleinen direkt vor dem Ort Preveza an. Unser Nachbar, ein Deutscher, gab uns eine Telefonnummer von einer Cafeteria, und wir bestellten uns 6 Cappuccino Fredo (kalter Cappuccino mit Sahne), innerhalb von 15 Minuten wurden sie gebracht - toll!
Abends aßen wir in einer Taverne direkt in der "ersten Reihe". Eine nette Wirtin lotste uns mit freundlichen Worten in ihr Lokal, und wir wurden nicht enttäuscht: Das Essen war sehr schmackhaft und reichlich, die Prise waren absolut fair, und einen Ouzu für jeden gab´s zum Schluss auch noch dazu. Eine Überraschung für uns: Ein Crewmitglied zog seine Kreditkarte aus der Tasche und sagte: "Das war ein sehr schöner Abend, ich möchte euch alle einladen!" Tolle Idee, unsere Bordkasse wurde an diesem Abend nicht belastet.
In der Bar an der Promenade
31.07.2015
Gegen 08.00 Uhr erreichten wir die Bucht Agni, nordöstlich von Gouvia. Einige Schiffe hatten hier während der Nacht gelegen und die Plätze in unmittelbarer Ufernähe belegt. Wir versuchten, etwas weiter draußen zu ankern bei einer Wassertiefe von ca. 12 m. Auf Anordnung des Skippers wurde die gesamte Kette für das Ankermanöver gesteckt. Plötzlich jedoch lief die Winsch frei, die Kette war ganz aus dem Kettenkasten herausgekommen und hing nur noch an einer Sicherungsleine mit einem Durchmesser von ca. 10 mm! Mit viel Mühe und einer zweiten Sicherungsleine schafften wir es zu zweit, das Ende der Kette auf die Führung zurück zu bringen. Was wäre gewesen, wenn ... ?
Gegen Mittag fuhren wir dann zurück zur Basis. Die erste Charterwoche ging zu Ende. Auf dem Weg zum Liegeplatz füllten wir unseren Dieseltank auf, nach dem Festmachen packten dann Petra und Jens ihre Taschen, denn sie wollten am folgenden Tag in ein Hotel wechseln. Gemeinsam verbrachten wir in der Taverne wieder einen fröhlichen Abend. Der Wirt hatte eine geschlossene Gesellschaft, lud uns als "alte Bekannte" aber ein, mit der Gesellschaft zusammen im klimatisierten Saal auf festlich geschmückten Stühlen den Abend zu verbringen, einfach toll!
Festlich geschmückte Taverne
02.08.2015
Gleich nach dem Frühstück an Bord liefen wir unter Maschine aus dem Hafen von Gouvia aus, leider lohnte es sich wegen des geringen Windes nicht, die Segel zu setzen. Erst als wir östlich der Nordspitze von Koru waren, konnten wir auf den Motor verzichten. Hoch am Wind segelten wir auf direktem Kurs Richtung Erikoussa. Auf Vorschlag unseres Basisleiters wählten wir für den heutigen Tag dieses Ziel, denn hier gäbe es nur wenige Touristen, da bei schlechtem Wetter die Insel schlecht zu erreichen sei.
Wir legten uns in der Bucht vor dem Hauptort vor Anker, fuhren dann mit dem Dingi an Land und fanden eine richtig nette Taverne. Bedient wurden wir von einer Schülerin aus Mykonos, die perfekt Deutsch sprach. Sie nutzte die Ferien, um sich etwas Geld zu verdienen. Als das Essen kam, stellten wir fest, dass leider 2 Gerichte nicht unseren Vorstellungen entsprachen, die Fleischstücke waren zum Teil "verkohlt". Wir reklamierten, daraufhin kam der Chef des Lokals und bot uns an, das gleiche Gericht noch einmal zu servieren in perfekter Qualität, aber wir einigten uns dann auf eine Preisreduzierung. Als Entschuldigung brachte er später eine 1,5 l - Flasche Ouzo, stellte Gläser dazu und sagte: "Sorry for our mistake, the Ouzu is for You, I wonder how strong You are." - Wir tranken noch das eine oder andere Glas von dem Ouzu, aber so "strong", dass wir die Flasche geschafft hätten, waren wir nicht.
An Bord angekommen, gingen wir gleich in die Koje, denn für den nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen, um 03.00 Uhr den Anker aufzunehmen und Korfu auf der westlichen Seite zu passieren. Ziel für den nächsten Tag war Gaios auf der Insel Paxos.
Liegeplatz im Kanal von Gaios
Liegeplatz am Stadtkai von Vonitza
Gasse in Vonitza
Gefährlicher Platz an der Kaimauer von Vonitza
07.08.2015
In aller Frühe verließen wir die Bucht von Lakka, denn heute Abend wurden wir in der Marina zurückerwartet. Anfangs konnten wir segeln, aber als wir querab der Südspitze von Korfu waren, mussten wir leider die Maschine wieder nutzen. Eigentlich war geplant, vor dem Einlaufen in die Marina noch eine Bucht zum (letzten) Baden aufzusuchen, aber dann kam wieder alles anders: Es bildete sich wieder ein Gewitter, deshalb entschieden wir, ohne Badestopp direkt zur Tankstelle zu fahren und anschließend zum endgültigen Liegeplatz.
Die ersten Taschen wurden gepackt, das Schiff aufgeklart, die Duschen in der Marina aufgesucht, zum Essen hatten wir uns wieder mit den beiden Crewmitgliedern verabredet, die in der ersten Woche an Bord waren.
Es wurde ein sehr schöner Abend in der Taverne bei "unserem" Griechen, der uns letztmalig richtig verwöhnte.
Anmerkung:
Die Fotos stammen von Herrn U.Hoffmann und sind urheberrechtlich geschützt.